Noch eine kurze Wasserstandsmeldung zu einer Branche im Umbruch: The Telegraph berichtet, dass die britische Musikindustrie inzwischen rund ein Fünftel ihrer Umsätze nicht mehr in ihrem traditionellen Kerngeschäft, also dem Verkauf von Musik, erwirtschaftet. Inzwischen werden rund 20 Prozent vor allem mit der Zweitverwertung – mit Konzerten, Merchandising und Film- und TV-Rechten – verdient. In absoluten Zahlen: 2009 erwirtschafteten die britischen Labels 193.5 Millionen Pfund mit der Zweitverwertung – 6,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt wurden 1,12 Milliarden Pfund umgesetzt. Es sind Zeiten des Wandels, um das eigene Fortbestehen zu sichern…
Wenn das Buch ins Digitale übertritt kann es sich emanzipieren. Es kann sich befreien von den Restriktionen, die durch das Dasein als physisches Objekt entstehen. Es kann seinen eigenen Wert finden und austesten, was das Buch als digitales Objekt überhaupt definiert.
In diesem Zusammenhang hat James Bridle erst unlängst einen lesenswerten Artikel über die Rolle des Buchcover veröffentlicht. Heute habe ich auf The Hypothetical Library eine schöne illustrative Ergänzung zum Thema gefunden: Warum nicht einfach das statische Buchcover animieren? Oder in den Worten des Autors Charlie Orr:
So why can’t these book covers move? Essentially a cover is an image and a title. But it could be a short film, or animation, abstract or narrative. It could have music or creepy noises. It could also be a portal with links to other information, like a publisher’s backlist, or more information about the subject. It could do anything you never would think a cover could do.
Gesagt, getan – mit folgenden sehenswerten Beispielen: …weiterlesen
Jason Santa Maria ist ein Grafik-Designer aus New York, Gründer des Studios Mighty, Kreativdirektor bei Typekit, Mitgründer von A Book Apart, Gründer von Typedia und vieles mehr. Oder um es kurz zu machen: Jemand, der zig Lanzen für wirklich gute Gestaltung im Internet gebrochen und gleichzeitig seine Wurzeln in der klassischen Gestaltung von Printprodukten hat.
Warum die Gestaltung von Druckerzeugnissen anderen Regeln wie die Gestaltung von Internetseiten unterliegt zeit Jason Santa Maria in seinem Dot Dot Dot Vortrag. – Nicht nur deswegen ist dieser wärmstens zu empfehlen:
Der Fotograf William Hereford hat Videosequenzen mit typografischen Elementen verschmolzen und aus dem Ganzen eine visuelle Kochanleitung komponiert: Cooking Dinner Vol. 1.
»My hope,« so Hereford in seinem Blog, »is to develop this video to work with tablet computers so that you could ›swipe‹ between the vignettes instead of them playing with a rigid sequence from start to end. … I like the idea of creating a moving image which runs on a loop or is shot over a long period of time so the media can be consumed and studied in ways a traditional film cannot.«
Die Zukunft der Food-Magazine? Macht euch selbst einen Eindruck:
In den 1960er Jahren wurde ausgehend von der London School of Economics in Europa über eine international verbindliche Identifikation von Printprodukten nachgedacht. Ergebnis des Nachdenkenks: Seit 1972 definiert die ISO-Norm 2108 die International Standard Book Number, kurz ISBN. Im Kontext der 60er und 70er Jahre war die Einführungs der ISBN sicher eine lobenswerte Aktion.
Heute gibt es allerdings das eine oder andere Problem mit der ISBN. Insgesamt ist die Buchproduktion, verglichen mit den 70er, massiv angestiegen. Viel schlimmer wird es noch durch die eBooks: Jedes Buch kommt nicht nur gedruckt, sondern auch schnell noch in mehreren eBook-Formaten auf die Welt. – Für Verlage erhöht sich dadurch der ISBN-Verbrauch erheblich. Und billig ist die ISBN, gerade für kleine Verlagshäuser, auch nicht. Dazu kommt: Ihre ursprüngliche Relevanz hat die ISBN durch die massiven Fortschritte in der IT erheblich eingebüßt. Bücher einfach und eindeutig aufzufinden ist, Amazon macht es vor, ein leichtes geworden. …weiterlesen
Zusammen mit dem betahaus in Hamburg organisiere ich das dortige betabreakfast. Die öffentlich Version des betabreakfasts soll jeweils am ersten Donnerstag im Monat ab neun Uhr im betahaus Hamburg stattfinden. Es wird jeweils ein Thema und einen oder mehrere spannende Personen sowie ein illustres Frühstücksbuffet geben.
Am nächsten Donnerstag geht es mit der Uraufführung des betabreakfast los. Zu Gast ist dann die Good School, vertreten durch Christian Gast. Unter dem Motto ”Schenken ist das neue Stehlen.” wird die Good School sich selbst sowie ihre kommenden Projekte vorstellen. Thematisch wird es um Graffiti, 3D-Druck, soziale Projekte und ein Gehirn-Computer-Interface gehen. Was man unter letzterem verstehen kann, illustriert dieses kurze Video der Good School: …weiterlesen
Entrepreneur und Angel Investor Kevin Rose hat gestern einige seiner Gedanken zum iPad und vor allem zu den nicht genutzten Möglichkeiten der iBook App in einem kurzen Video veröffentlicht. Wirklich sehenswert. Im einzelnen regt Rose an…
… dass Namen der Charaktere als Hyperlinks gestaltet werden, über die weitere Zusatzinformationen über die Figuren abgerufen werden können.
… dass auf Annotation von Freunden hingewiesen wird. Sowohl sprachliche als auch textliche Annotationen meiner Freunde werden mir an entsprechender Stelle zur Verfügung gestellt.
… dass Bücher an Freunde ausgeliehen werden können. – Mit optionalen Hinweisen auf Textstellen und der Möglichkeit, dass der Freund das geliehen Buch wieder zurückgeben kann.
… dass die Daten über das Leseverhalten, die beim Textkonsum permanent anfallen, ausgewertet und aufgewertet werden*. Mögliche Auswertungen sind die gesamte Lesedauer, die durchschnittliche Lesedauer pro Seite, die bleibende Lesedauer bis zum Ende des Titels oder die Anzahl an Freunden, die das gleiche Buch lesen.
… das kontextsensitive Zusatzinformationen an jeder Stelle des Textes aufgerufen werden können. Das umfasst nicht nur ein Wörterbuch, sondern beispielsweise auch den zugehörigen Wikipedia-Artikel oder ein YouTube-Video.
Die Gedanken im Original, vorgetragen von Kevin Rose: …weiterlesen