Ist die URL die neue ISBN?


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isbn-yanus-verlagIn den 1960er Jahren wurde ausgehend von der London School of Economics in Europa über eine international verbindliche Identifikation von Printprodukten nachgedacht. Ergebnis des Nachdenkenks: Seit 1972 definiert die ISO-Norm 2108 die International Standard Book Number, kurz ISBN. Im Kontext der 60er und 70er Jahre war die Einführungs der ISBN sicher eine lobenswerte Aktion.

Heute gibt es allerdings das eine oder andere Problem mit der ISBN. Insgesamt ist die Buchproduktion, verglichen mit den 70er, massiv angestiegen. Viel schlimmer wird es noch durch die eBooks: Jedes Buch kommt nicht nur gedruckt, sondern auch schnell noch in mehreren eBook-Formaten auf die Welt. – Für Verlage erhöht sich dadurch der ISBN-Verbrauch erheblich. Und billig ist die ISBN, gerade für kleine Verlagshäuser, auch nicht. Dazu kommt: Ihre ursprüngliche Relevanz hat die ISBN durch die massiven Fortschritte in der IT erheblich eingebüßt. Bücher einfach und eindeutig aufzufinden ist, Amazon macht es vor, ein leichtes geworden.

Warum also nicht einfach die ISBN hinter sich lassen und auf ein allgemein bekanntes und etabliertes Referenzsystem zurückgreifen? Hier würde sich vor allem die von Tim Berners-Lee 1994 eingeführte Uniform Resource Identifier (URI) anbieten. Diese ist jedem bekannt durch dessen kleinen Bruder – die URL – die Webadresse einer jeden Website. Sie ist immer eindeutig und ist allen geläufig. – Für den Kunden ist die URI als Adressform bekannt und wesentlich einfacher merkbar und lesbar, verglichen mit einer dreizehnstellige Zahlenkombination. Für Verlag würde es hingegen bedeuten, dass die Kunden viel Schneller den Weg direkt zur Verlagswebsite finden und sie damit die Möglichkeit haben direkt mit dem Kunden zu kommunizieren und ihn zu verkaufen. – Bei Handelsmargen von oft gut der Hälfte des Ladenpreises ist dies für viele Verlag ohne Zweifel eine interessante Option.

Eine utopische Idee? Ja, bestimmt. Wer die eingefahrenen Strukturen der Buchwelt kennt, der weiß auch warum. Und undurchdacht ist sie sowieso. Sie ist mehr eine kleine dreckige Idee. Aber ich mag dreckige Ideen. Und damit sie sich nicht all zu schnell wieder verflüchtigt, habe ich sie hiermit festgehalten. Und vielleicht findet sich ja der eine oder andere Verlag, die eine oder andere Person, die ab hier weiterdenken möchte?

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