Zukunftsträchtige Formen des Musikvertriebs


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Die Musikindustrie hat Probleme. An allen Ecken und Enden wird’s einem vorgeweint und zugejammert. Nach den aktuellen Zahlen der IFPI verringerten sich der Verkäufe physischer Tonträger um 11% auf $17.5 Umsatzmilliarden in 2006 – und Schuld, so die propagierte Meinung, seien die illegalen Musikdownloads.

Steve Jobs bot als einer der ersten mit dem iTunes Music Store einen Ausweg und eine Idee, in welche Richtung sich der Markt entwickeln könnte – und das äußerst erfolgreich. Aber trotz allen Erfolgen des iTunes Stores: Auch die bezahlten Downloads können nicht annähernd den Verlust der Musikindustrie im Geschäft mit verkauften CDs ersetzen.

Die neusten Bemühungen durch DRM-freie Lieder die Attraktivität von Online-Käufen zu erhöhen wird wohl langfristig die Problematik nicht ändern. Auf last100 hat man sich deshalb Gedanken gemacht, was zukunftsträchtige Geschäftmodelle für Künstler und die Musikindustrie seien könnten. Folgende fünf Möglichkeiten zeigen die Autoren dabei auf:

  1. Kostenlose Musik: Geld wird primär nicht mehr durch den Musikverkauf erlöst – vielmehr wird die Musik als Möglichkeit gesehen den Artisten bekannt zu machen um anschließend sich über Konzerte, Merchandise-Artikel oder weitere Produkte zu refinanzieren. Eines der neueren Beispiel ist das aktuelle Album von Prince Planet Earth, das gratis als Zeitungsbeilage verteilt wurde.
  2. Bezahle, was Du willst: Dieses Konzept ist wohl in der letzten Tagen eines der am prominentesten diskutierten: Radiohead bieten ihr Album auf der eigenen Internetseite zu dem Preis an, den jeder bereit ist zu zahlen. The Daily Swarm hat nachgerechnet und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass innerhalb der ersten drei Tage 1,2 Mio Downloads und 9,6 Mio Dollar erwirtschaftet wurden.
  3. Bezahlung nach Beliebtheit: Dieses Prinzip wird momentan vor allem von der Seite AmieStreet erprobt. Hierbei legt ein transparenter Marktmechanismus den Preis jedes Liedes oder Albums fest. Alle Lieder starten bei AmieStreet gratis, je öfter ein Lied heruntergeladen wird, desto höher steigt der Preis – bis zur Obergrenze von 98¢.
  4. Abonnement: Das Prinzip wird unter anderem von Napster und Rhapsody vertreten. Der Gedanke dahinter: Ich zahle einen monatlichen Betrag und kann im Gegenzug innerhalb des Monats alle Musik hören, die ich möchte.
  5. Musik-Steuer: Die Idee ist simpel. Von einer zentralen Stelle wird mir, ähnlich der GEZ-Gebühr, ein monatlicher Betrag abgebucht. Als Gegenleistung kann ich die Musik der Major-Labels herunterladen, hören und nach vergnügen weiterverteilen. So würde Filesharing entkriminalisiert und die großen Plattenfirmen hätten ein gesichertes Einkommen. Dieses fünfte Modell scheint aber mit gehörigen Wiederständen kämpfen zu müssen: Zum einen wäre da die Bedingung, dass alle großen Plattenfirmen zusammenarbeiten müssten. Zum anderen wäre zu klären, wer die Musik-Steuer einziehen kann: Der Staat? Ein privates Konsortium?

Ebenso interessant könntem für die Musikindustrie Plattformen wie last.fm, Pandora oder iLike sein. Diese auf dem Prinzip einer personalised online radio station beruhenden Dienste bieten Nutzern auf Basis ihrer Hörgewohnheiten neue Musik, Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack und Konzerte in ihrer Umgebung an.

Auch Gerrit van Aaken machte sich dieser Tage Gedanken über die Musikindustrie – ebenso wie der Spiegel, der auf den Zug aufspringt und über alternative Musikvertriebskanäle berichtet. Wen zu guter letzt noch interessiert wie Vertreter der Musikindustrie sich zum Thema äußern, dem seien die Ansichten Ben Oertels, Head of Promotios, beim Berliner Label Kitty-Yo auf iPony wärmstens ans Herz gelegt.

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