Der iTunes Store – Apples neues Sorgenkind?
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Eigentlich läuft bei Apple momentan alles glänzend. Erst recht nachdem vor zwei Tagen die überaus guten Quartalszahlen für das fiskalische dritte abgelaufene Quartal bekanntgegeben wurden. Die Börse reagiert überaus erfreut– Apple ist nun gemessen an der Marktkapitalisierung mehr Wert als das Computer-Urgestein IBM. Auch die sonst schon positiv gestimmte Presse versucht ihr bestes und jubelt den Computerhersteller in neue Höhen. So beleuchtet die Süddeutsche aus gegebenen Anlass Apples Erfolgsgeschichte und auch der Spiegel berichtet ebenfalls bereitwillig über Apples Erfolg. Noch einen Schritt weiter geht die amerikanische Seite 10layers.com. Diese haben die momentan Geschäftsentwicklung von Apple und Microsoft fortgeschrieben und kommen zu der Conclusio, dass 2010 Apple größer als der Konkurrent aus Redmond sein wird. Naja.
Einzig und allein der iTunes Store scheint in der letzten Zeit nicht durch Positiv-Meldungen zu glänzen. Erst kündigt Universal den Vertrag mit Apple und plant einen eigenen Konkurrenz-Store aufzubauen, dann steigt amazon in den MP3-Vertrieb über das Internet und bietet alle Lieder zu 99¢ und DRM-frei an. Apple sah sich also gezwungen ihre eigenen Lieder ebenfalls auf 99¢ abzusenken. Nun plant amazon das Angebot auch auf den europäischen Kontinent zu erweitern. Es sei mehr »eine Frage des Wann und nicht des Ob«, so Amazons Deutschland Chef Ralf Kleber am Mittwoch in einem Gespräch mit der dpa. (via). Hinzu kommen noch die neusten Gerüchte, auch Warner Music wolle seine langfristigen Verträge mit Apple nicht verlängern. Ebenso sind die Preisverhandlungen zwischen NBC Universal und Apple – vor einiger Zeit verlangte NBC eine Verdoppelung der Preise – anscheinend gescheitert. (via).
Und trotz all der Negativ-Botschaften: Im Juli diesen Jahres hat Apple die Marke von 3 Milliarden verkauften Songs überschritten – Weltspitze. Im Angebot des iTunes Stores befinden sich rund 5 Millionen Lieder, 550 TV-Serien und 500 Spielfilme zum Download – ebenfalls Weltspitze. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens NPD Group ist Apple damit auf Platz drei unter den Musikverkäufern in den USA– beachtlich. (via)
Apples iTunes Store Strategie scheint sich deswegen momentan vermehrt auf das Filmangebot und dort vor allem auf Independent-Produktionen zu konzentrieren. Vor einige Tagen berichtete die New York Times Apple plane das Filmangebot zu erweitern – ebenso wie die Sichtbarkeit der Filmsektion im iTunes Store zu erhöhen. Gerade seitdem die meisten iPods nun video-fähig sind nicht die schlechteste Idee. Erste konkrete Auswirkungen der neuen Strategie lassen sich im amerikanische iTunes Store beobachten: Der Film »Purple Violets« hat seinen exklusiven Verkaufs-Start im iTunes Store und Wes Andersons Kurzfilm »Hotel Chevalier« wird kostenlos im US-iTunes Store zum Download angeboten – mit bislang fast 500.000 Downloads kein schlechter Erfolg. Zu all dem passen die Worte von Apples iTunes-Chef Eddy Cue im besagten NYT-Interview: »We’re really at the beginning stage in the movie space […] Of course we want all of the Hollywood movies, but we do like the fact that we can be a great distribution vehicle for the little guys.« Auch über neue Bezahlmodelle für Filme wird seit längerem spekuliert. So berichteten wir erst kürzlich über Hinweise zu einem Film-Mietmodell in der aktuellen iTunes 7.4.2.