Ist die Zukunft des Buchhandels die Druckerei?
Warning: strip_tags() expects parameter 1 to be string, array given in /www/htdocs/w00877ff/wp-includes/formatting.php on line 631
Die Buchbranche selbst merkt momentan noch wenig von der Digitalen Revolution. Allenfalls ein seichtes Rauschen kündigt die Sturmflut hier und da an. Der stationäre Buchhandel ist momentan dabei wohl am meisten betroffen. Er hat starke Konkurrenz durch Online-Plattformen wie Amazon bekommen, Bahnhofs- und Flughafenkioske, ebenso wie große Discounter drängen mit Buchangeboten auf den Markt und die großen Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel leuten eine Konzentrationswelle ein. Doch es kann noch weiter gehen: ein erstarken des elektronischen Buchmarktes, wie es momentan in den USA zu beobachten ist, wird die Buchhandlung obsolet werden lassen, auch wenn die Branche dies noch nicht wahrhaben möchte. Denn elektronische Medien, es liegt in ihrer Natur, brauchen keine Schaufenster zum Anpreisen, brauchen kein Regalplatz um sich zu verkaufen.
Bedeutet dies den Tod der Buchhandlung? So, wie wir sie bisher flächendeckend kennen auf jeden Fall. Doch es gibt auch Ideen und Modelle, die den Blick in eine mögliche Zukunft werfen. Eine solche Idee hat kürzlich Moriah Jovan illustriert. Ihr Buchladen der Zukunft hat keinen Präsenzbestand an Büchern mehr, nur noch lokale Druckmaschinen, die bei Bestellung über ein Terminal vor Ort in wenigen Minuten das gewünschte Buch produzieren.
Erste Versuche kompakte Produktionsstraßen für Bücher im Buchhandel zu integrieren hat der englische Händler Blackwell in London gemacht. Die dort aufgestellte Espresso Book Machine produziert in fünf Minuten jedes in der Datenbank verfügbare Softcover-Buch. Momentan sind dies vor allem urheberrechtsfreie Werke. Doch in Zukunft soll hier auch geschützer Inhalt von Verlagen und im Selbstverlag publizierenden Autoren zugängig gemacht werden.
Die zweite Generation der Espresse Book Maschine (EBM) in Aktion:
Auch in Deutschland schielen die ersten Akteure auf die neuen Möglichkeiten. Die Norderstedter Libri-Tochter Books on Demand hat mit dem Hersteller der Espresso-Maschine On Demand Books schon im Sommer letzten Jahres eine Absichtserklärung für eine exklusive Partnerschaft für den deutschprachigen Raum verkündet. Passiert ist bislang allerdings wenig. Ziel von Books on Demand ist es, dass eigene Titelangebot, sowie das des amerikanischen Mitbewerbers Lightning Source Inc. und von weiterer Verlagen in Buchhandlungen über die Espresso-Maschine drucken zu können.
(Bild Espresso Book Machine: Books on Demand GmbH)