Studie: Filesharing verringert nicht die Produktion von digitalen Gütern


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Ein unlängst veröffentlichte Studie der BI Norwegian School of Management kam zu den Ergebnis, dass die “Musik-Piraten”, also jene, die Musik rechtswiedrig auf Filesharing-Börsen tauschen, eine 10-mal höhere Bereichtschaft besitzen für legale Musikangebote zu bezahlen. Audun Molde, an der Erstellung der Studie beteiligt, dazu:

“In other words, the people who use unpaid downloading have ten times the consumption of paid downloads than those who do not use unpaid downloading. This confirms that, even with declining CD sales, people do understand that copyrighted music recordings costs money,”

Eine weitere Facette in der Debatte um Sinn und Unsinn von Filesharing fügt eine soeben veröffentlichte Studie (PDF) der Ökonomen Felix Oberholzer-Gee (Harvard) und Koleman Strumpf (University of Kansas) hinzu. Sie kommt zu dem Schluss, dass Filesharing und ein schwaches Urheberrecht eher zum gesellschaftlichen Wohlstand beitragen, als dass sie schädigen. Oberholzer-Gee und Strumpf argumentieren, Filesharing hätte bislang nicht zur Reduzierung der Produktion von Büchern, Musik oder Film geführt – insofern sei ein schwächeres Urheberrecht wünschenswert, solange noch genug Anreize vorhanden sind, dass Künstler neue Werke produzieren.

Die Ergebnisse der beiden Wissenschaftler basieren auf aktuellen Studien zum Themenkomplex. Diese belegen, dass, entgegen den Verlautbarungen der Industrie, ein illegaler Download nicht gleichzusetzen ist mit einem weniger verkauften Song, also geschäftsschädigend ist. Zum einen, da von der Masse heruntergeladener Lieder nur ein Bruchteil wirklich aktiv konsumiert wird und zum anderen, da ein immer wieder nachgewiesen werden kann, dass durch sogenannte Mashups, also die Weiterverarbeitung zu neuen Liedern, bzw. Neuzusammenstellung von Titeln zu Compilations viele Konsumenten den Weg zu den Originalstücken finden und diese auch bereit sind legal zu erwerben.

Das Hauptaugenmerk von Oberholzer-Gee und Strumpf liegt weniger auf der Frage, ob die etablierte Musikindustrie Verluste durch Filesharing verbucht, sondern vielmehr, ob Filesharing die Musikproduktion insgesamt beeinträchtigt und somit einen gesellschaftlichen Schaden anrichtet. Hier spricht die Entwicklung für sich: Die Musikproduktion hat seit Einführung des Computers stark zugenommen. Die Zahl der Veröffentlichungen hat sich seit 2000 verdoppelt, ebenso wie die Nachfrage nach Konzerttickets – trotz eines soliden Preisanstiegs der Tickets. Auch im Film-Segment, sogar in Ländern mit ausgepregter Piraterie (Indien, China etc.) hat die Zahl der Filmproduktionen in den letzten Jahren zugenommen.

(via: Leander Wattig, RWW)

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