Musikproduktion für Jedermann


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Never Shout Never

Dank TuneCore erfolgreich: Die Band Never Shout Never verkaufte über 250.000 Songs (Bild)

Wertschöpfungsketten werden durch das Internet neu definiert. Wir erleben das überall und täglich: Amazon schaltet den Zwischenhandel aus, Menschen leihen sich untereinander Geld (Peer-to-Peer-Lending) – die Rolle der Bank wird überflüssig. Andere veröffentlichen ihre Bücher gleich selbst (Self-Publishing) und kein Verlag vedient mehr mit. Gerade die Branchen, die mit digitalisierbaren Gütern handeln, also allen voran die Medienindustrie, scheinen prädestiniert dafür zu sein, dass die alten Spieler – die Aggregatoren, Produzenten und Vertriebsorganisationen – in ihrer Existenz in Frage gestellt werden. Ein Beispiel für die Musikindustrie ist das seit 2006 in Brooklyn ansässige Unternehmen TuneCore. Gegründet von Musikmanagern wie Jeff Price, CEO, ehemals bei SpinArt Records. TunCore hat sich zum Ziel gesetzt Indie-Musikern beim digitalen Vetrieb ihrer Musik durch Online-Stores wie iTunes, Napster oder Amazon mp3 zu helfen. Die klassische Rolle der großen Musikverlage – die EMIs, Universals oder BMGs dieser Welt – wird hier übergangen. Jeder Künstler, jede Band, die veröffentlichen will kann dies tun. TuneCore steht hierbei unterstützend zur Seite und hilft der Vertrieb der Musik zu organisieren.

Die Zahlen sind beeindruckend: TuneCore veröffentlicht mehr Musik pro Tag als ein Major im Jahr – in drei Tagen mehr als alle Majors zusammen. In den zurückliegenden 22 Monaten haben die Künstler dabei über $32 Mill Umsatz erwirtschaftet. Die erfolgreichsten Künstler verdienen dabei beständig über $20.000 im Monat. “Some of the artists, frankly, have been selling more than the Billboard Top 40 artists,” erläutert TuneCore CEO Jeff Price.

Dabei bleibt die TuneCore Künstlergemeinde nicht nur der Dorfmusiker von nebenan. Mit auslaufen der Verträge bei den großen Majors wechseln mehr und mehr bekannte Künstler die Seiten und greifen auf die TuneCores-Services zurück. Unter ihnen Künstler wie Trent Reznor, Joan Jett oder Keith Richards. Neben die bekannten Gesichter reiht sich eine große Anzahl von Bands, die nie unter Vertrag standen und über TuneCore ihren Erfolg suchen. Mit teilweise beachtenswerten Ergebnissen: Die Band Never Shout Never (Amazon-Link) verkaufte über 250.000 Songs in 60 Tagen und mehr als 30.000 über TuneCore vertriebene T-Shirts.

Der neuste Coup: TuneCore-Künstler können nun via Amazon ihre Musik über das klassische physische Medium CD vertreiben und sich dadurch einen neuen Absatzkanal erschließen (Quelle). Möglich ist dies durch die Akquisition von CreateSpace durch Amazon 2005. CreateSpace bietet die On-Demand Produktion von CDs an und will durch die Zusammenarbeit mit TuneCore seine Kundenbasis erweitern.

TuneCore reicht dabei, wie bei der digitalen Musik-Distribution, 100 Prozent der Verkaufserlöse von Amazon an die Künstler weiter. – Die sind gut 40 Prozent vom Ladenpreis. Bei einem angenommenen Ladenpreis von $9,99 bleiben dem Künstler dabei gute $4. TuneCore selbst berechnet für seine Dienste $31 im Jahr für ein 10-Track. Mit 8 verkauften Alben pro Jahr erreicht eine Band somit schon die Schwarze Null. – Für den Künstler ein faires Angebot: Er trägt kaum Risiko für Produktion und Vertrieb, muss sich nicht um das Label-Design, Artwork oder den Barcode kümmern.

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