Studie belegt starke Abhängigkeit der Zeitungsverlage von Google
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Im Juni wurde zum Gegenangriff geblasen: Mit der sogenanten Hamburger Erklärung (PDF) versuchten die großen deutschen Verlagshäuser ihre Strukturprobleme durch die Forderung nach Ausweitung des geistigen Eigentums im Internet abzuschütteln.
Zu den Unterzeichnern gehören der Axel Springer Verlag, Bauer, Gruner+Jahr, Burda Media, der Heise Zeitschriften Verlag und viele mehr. Die Unterzeichnerliste umfasst mittlerweile über 160 europäische Verlage.
Die Empörung der Verlagshäuser fusst in der Annahme, dass Aggregatoren, hier hauptsächlich Google, Inhalte der Verlage zur Aufwertung ihrer eigenen Angebote nutzen. Beispiele sind Dienste wie Google News.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG formuliert als Ziel der Hamburger Erklärung »eine faire Beteiligung an den Umsätzen derjenigen, die unsere Inhalte vermarkten, und darüber hinaus die Entwicklung eines Marktes für bezahlte Inhalte in der digitalen Welt.« Oder rechtlich gesprochen: Es wird das Leistungsschutzrecht für Verlage gefordert, dass inzwischen von der neuen Bundesregierung auch im Koalitionsvertrag Erwähnung gefunden hat.
Interessant vor diesem Hintergrund ist eine aktuelle Studie des – Ironie – Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Auf Grundlage der Meinungen von rund 200 Entscheidern in Zeitungsverlagen wurde erneut deutlich, wie abhängig Nachrichtenseiten von Suchmaschinen wie Google sind.
Ergebnis ist, dass deutsche Zeitungen im Schnitt zwischen 25 und 50 Prozent ihrer Seitenzugriffe von Google bekommen. Gleichzeitig sehen die Verlagsmanager Google auf dem Anzeigenmarkt auch als Konkurrenten, warum für 71 Prozent der Verlage Google sowohl Freund als auch Konkurrenz verkörpert. 14 Prozent sind nicht nur ambivalent gegenüber Google eingestellt, sondern sehen den Suchmaschinenbetreiber sogar als Bedrohung. Nur 9 Prozent der Verlagshäuser stehen Google ausnahmslos positiv gegenüber.
Insofern sollten sich jeder Verlag überlegen, ob er Googles Gegenvorschlag zur Hamburger Erklärung ernst nehmen und sich aus dem Suchmaschinenindex löschen sollte. Denn: Google hat keinen der Verlage gezwungen sich indizieren zu lassen.