Kreutzfeldt firmiert um – ein Interview
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Der Hamburger eBook-Dienstleister Kreutzfeldt Electronic Publishing (KEP) firmiert ab 1. Juli unter dem Namen Kreutzfeldt digital und fokussiert sich ab nun auf die Beratung für Verlage und die Konvertierung von Buchdaten in die Formate EPUB und Mobipocket. Aus gegeben Anlass deswegen ein Interivew mit der Geschäftsführerin Nina Kreutzfeld.
Wie wird sich Kreutzfeldt digital in Zukunft positionieren? Was werden Sie anbieten?
Kreutzfeldt digital bietet künftig Datenkonvertierung sowie Beratung für Verlage im Bezug auf eBooks an. Durch ein etabliertes Netzwerk und die Zusammenarbeit mit Partnern können wir bei der Konvertierung von Buchdaten in EPUB und Mobipocket sicherstellen, dass unser Angebot optimal skalierbar ist und zu qualitativ guten Ergebnissen führt. Im Bereich Consulting sind die Lösungen entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen der Verlage sehr individuell.
Wie schätzen Sie momentan den deutschen eBook-Markt ein? Was sind Ihre Wachstumsprognosen?
Noch sind die Verkaufszahlen moderat. Wir gehen davon aus, dass der deutsche eBook-Markt momentan rund 18 Monate hinter dem US-amerikanischen Markt liegt. Das heißt, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren ein deutliches Wachstum erwarten können.
Was ist Ihre Annahme über das Nutzungsverhalten? Mobiltelefone? eReader?
Wie bei anderen Medien auch gibt es bei eBooks unterschiedliche Nutzergruppen: Manche Leserinnen und Leser ziehen einen eBook Reader mit E-Ink-Technologie vor, auf dem entspannt auch ganze Romane gelesen werden können. Andere wollen alle Funktionen in einem Gerät integriert haben. Auch auf dem iPhone und anderen Smartphones werden viele eBooks gelesen. Auf Mobiltelefonen werden schon seit Längerem insbesondere z.B. Wörterbücher und andere eBooks zum Nachschlagen gern genutzt.
Was werden die beherrschenden Formate werden?
Momentan zeichnet sich bei den echten eBooks ein Dualismus ab: EPUB und Mobipocket haben gute Chancen, mittelfristig die beherrschenden Standards zu bleiben. Für Fachbücher mit komplexerem Layout werden daneben PDFs wichtig bleiben.
Was sind momentan die größten Herausforderungen für die Verlage in der Produktion von eBooks?
Die größte Herausforderung für die Verlage besteht darin, die Produktion von eBooks in die bestehenden Print-Workflows zu integrieren. Die Entwicklung von sogenannten enriched eBooks mit echtem Mehrwert ist ein ebenfalls ein spannendes Feld, das bislang noch kaum genutzt wird.
Inwieweit macht momentan Offshoring, also das Outsourcing der Produktion nach Rumänien, China oder Indien, Sinn? Sind die Resultate qualitativ zufriedenstellend?
Unserer Erfahrung nach ist die Verlagerung von eBook-Konvertierungen nach Asien extrem schwierig. Neben qualitativen Problemen wird der zusätzliche Kommunikations- und Overhead-Aufwand häufig unterschätzt. In Osteuropa muss man differenzieren, hier gibt es teilweise gute Ansätze.
Macht es Sinn die ganze Wertschöpfung zu verlagern oder nur partiell?
Für die erfolgreiche Entwicklung von deutschsprachigen Buchinhalten – auf Papier oder in digitaler Form – ist es wichtig, dass die an der Produktion inhaltlich Beteiligten gute Kenntnisse der deutschen Sprache haben. Insofern erscheint uns gerade in diesem Wirtschaftszweig die Verlagerung nach Asien problematisch.
Macht es unter strategischen Gesichtspunkten für Verlage Sinn, im eBook-Segment in eine eigene Produktion zu investieren, oder soll dies momentan lieber Dienstleitern überlassen werden?
In der jetzigen Marktphase können es sich nur die größten Verlagshäuser leisten, in eigene Manpower im eBook-Bereich zu investieren. Für die meisten anderen ist es sinnvoller, mit kompetenten Dienstleistern zusammenzuarbeiten.