Coworking – eine Annäherung


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betahaus

So kann es aussehen: selbstorganisiertes Arbeiten zwischen Großraumbüro und Café. Hier das betahaus in Berlin

Was ist Coworking? Vielleicht lässt es sich am besten auf diese Formel bringen: Man nehme ein Büro, teile es mit Gleichgesinnten und füge dem ganzen etwas Coffeeshop-Kultur hinzu. Oder etwas ausführlicher: Coworking beschreibt ein Arbeitskonzept, dass auf die Anforderung einer neuen Generation von Kreativen ausgerichtet ist. Diese, gerne auch Webworker oder Digitale Bohème, betitelten Menschen sind vornehmlich in der von Richard Florida beschriebene Kreativen Klasse (creative class) zu verorten. Das heißt, sie sind Grafiker, Programmierer, Berater, Rechtsanwälte… Coworking Spaces stellen eine Infrastruktur dar, die auf die Bedürfnisse dieser Klasse reagiert. Das heißt: Es werden Arbeitsplätze bereitgestellt, die stunden-, tages- oder monatsweise gemietet werden können und die mit allen nötigen, wie Internet, Stromversorgung oder Schließfächern ausgestattet sind. Abgerundet wird das Angebot oft durch die Bereitstellung von Konferenzräumen und gastronomischer Versorgung. Über die einfache Infrastruktur bieten Coworking Spaces Ort für Gespräche und Kontakte und sind oft Treff- und Knotenpunkte für Netzwerke von Gleichgesinnten.

Der Begriff Coworking wurde 2005 durch Brad Neuberg gepägt. Neuberg betreibt den Coworking Space “Hat Factory” in San Francisco, eine Mischung aus Arbeits- und Lebensraum. Coworking Spaces stellen durch ihre preiswerte Infrastruktur und die reichhaltigen Kontaktmöglichkeiten einen Hub für die lokale Kreativ-Wirtschaft dar. Sie sind somit auch ein Instrument der Wirtschaftsförderung – Ideen können hier ohne viel Risiko erprobt, Geschäftskonzepte erdacht und Produkte entwickelt werden. So rechnet beispielsweise Alexander Matthies, Inhaber der H7 Raumaufzeit GmbH in der brandeins 09/2009 vor, dass seine auf zwei Häuser verteilten rund 250 Mieter konservativ gerechnet für jährlich gut 4 Millionen Euro Umsatz sorgen. – Umsatz, der in vielen Fällen ohne die preiswerte Infrastruktur seiner Initiative kaum realisiert worden wäre.

In Europa gibt es vielfältige Adaption und Umsetzungen von Coworking-Konzepten: In Kopenhagen La Oficina, The Hubworking Centre und eOffice in London oder United Spaces in Stockholm. In Deutschland tut sich vor allem Berlin hervor. Mit dem betahaus und dem hallenprojekt sind unter anderem zwei Vorreiter in Deutschland zu nennen.

Im Rahmen des Coworking Days mit Veranstaltungen in mehreren deutschen Städten findet im Hamburger Gängeviertel der Coworking Day Hamburg statt. Unter dem Motto Neue Formen, neue Orte, neue Teams: Wie sieht die Zukunft des Arbeitens aus? wird der Thematik u.a. mit Vorträgen von Tina Theilgaard vom La Oficina in Kopenhagen, Christoph Fahle vom betahaus und Sebastian Sooth vom hallenprojekt nachgegangen. Kurzentschlossene können sich noch auf XING oder Facebook zur Veranstaltung anmelden.

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